Beteiligte Mitarbeiter | Abendroth, Michael Beckenbach, Niels Braun, Siegfried Dombois, Rainer |
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Institutioneller Anbindung | Kooperationsprojekt der Arbeitstelle Arbeiterkammer der Universität Bremen und der Universität Bremen |
Gefördert durch | Arbeiterkammer und Gewerkschaft ÖTV (Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr) |
Studienlaufzeit | 1976-1979 |
URL zur Studie |
Kurzbeschreibung | Welche technisch-organisatorischen Veränderungen des Güterumschlages haben im Hafen stattgefunden? Welche Auswirkungen haben diese vereinfacht als Industrialisierung der Hafenarbeit umschreibbaren Veränderungen auf die Beschäftigungsentwicklung sowie auf die Arbeitsbedingungen, speziell die Qualifikations- und Belastungsanforderungen der Hafenarbeiter? Welche Bedeutung haben betriebliche Strategien der Beschäftigung, des Arbeitseinsatzes, der Qualifizierung sowie der Zuteilung von Gratifikationen und Sanktionen für die konkrete Ausgestaltung der Arbeitssituation? Auf welche Weise werden alltägliche Auseinandersetzungen um Lohn und Leistung ausgetragen? Wie nehmen die Hafenarbeiter die an sie gestellten Anforderungen wahr? Welche Ansprüche stellen sie an die Arbeit? Wie beurteilen sie bilanzierend ihre Arbeitssituation vor dem Hintergrund ihres beruflichen Werdegangs? (vgl. S. 5f.) |
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Ziel | Die Studie soll helfen, den ökonomischen Wandel auch politisch zu bewältigen und zu einer Bildung des Berufsbildes 'Facharbeiter Hafen' beitragen (S. 5). Studie wurde angeregt durch sozialpolitischen-gewerkschaftlichen Wunsch der Gewerkschaft ÖTV und Arbeiterkammer Bremen (S.5); gesellschaftspolitische Ausrichtung der Fragestellungen (S. 7). |
Theoriebezug | Bezug auf marxistische Theorie (S. 7). |
Geografischer Bezug | Deutschland |
Erhebungszeitraum | Mitte 1975 |
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Informationen zur Datenerhebung | Darstellung der Erhebung im 1. Kapitel (S. 7ff.): 1.) Dokumentenanalyse; 2.) Experteninterviews vor der Hauptuntersuchung mit Vertretern der Hafenwirtschaft, Funktionären der Gewerkschaft ÖTV, mit Betriebsräten und mit bremischen Politikern; 3.) standardisierte schriftliche Befragung der gewerkschaftlich organisierten Hafenarbeiter Bremens und Bremerhavens: von 6500 verschickten Fragebögen konnten 2047 ausgewertet werden (S. 11); 4.) "Intensivinterviews" mit Leitfaden mit 50 Hafenarbeitern der wichtigsten untersuchten Funktionsgruppen und Betriebe zwischen 2 und 5 Stunden (S. 12); 5.) Beobachtungen mit Leitfaden |
Fallzahlen | 2047 standardisierte Fragebögen und 50 qualitative Intensivinterviews der Hafenarbeiter Bremens und Bremerhavens. |
Falldarstellung | Viele Zitate der transkribierten Interviews im Text, sowie Tabellen der quantitativen Auswertung. |
Selbstdefinition | Der Begriff der "Fallstudie" wird nicht benutzt. |
Auswahl | Untersuchung wurde auf bestimmte Gruppe von Arbeitern begrenzt: Arbeiter im Umschlag, Stammarbeiter der BLG, des GHB und der Stauereien; Vernachlässigung von Handwerkern, Küpern, Tallyleuten und Ausländern (S. 16). |
Überblick Methoden | Verschiedene Vorteile und Grenzen der unterschiedlichen Erhebungsmethoden werden aufgezeigt (S. 12ff.). Standardisierte Befragung: Vorteile: 'komplexe soziale Sachverhalte vergleichbar zu machen und in scheinbar unabweisbaren quantitativ repräsentativen Ausdrücken zusammenzufassen' (S. 13); Schwächen: Zwang zu Eindeutigkeit und Widerspruchsfreiheit durch feste Antwortkategorien, Tendenz einer Entdifferenzierung realer Zusammenhänge, Erhebungssituation kann nicht geprüft werden; qualitative Befragung: Vorteile: individuelle und biografische Details können genau aufgenommen werden; Nachteile: schwierige Auswertung. Darüber hinaus Darstellung des standardisierten Fragebogens, des Beobachtungsleitfadens und des Leitfadens für die Intensivinterviews im Anhang. |
Auswertung | Intensivinterviews wurden auf Tonband aufgenommen und später transkribiert (S. 12); quantitative, statistische Auswertung der standardisierten Interviews. |
Ergebnisse | Jedes Kapitel endet mit einer Zusammenfassung der erhobenen Ergebnisse. Arbeits- und Betriebsverständnis der Arbeiter: kollektives Leistungsbewusstsein, das sich im Arbeitsverständnis unterschiedlich ausprägt; "Typisierung eines instrumentellen Typs" und einer "intermediären Gruppe" (S. 520f.); Einstellungen zum Betriebsrat und zur Gewerkschaft: Auffassung, dass gewerkschaftliche Interessenvertretung benötigt wird (S. 531); Klassenlage der Hafenarbeiter: Klassengegensatz zwischen Arbeiter und Unternehmer, je nach Interessengegensatz bzw. -kompromiss starke oder schwache Arbeits- und Betriebszufriedenheit (S. 536f.); Berufszufriedenheit: allgemein niedriges Erwartungsniveau, Zufriedenheit bei inhaltlich geprägtem Arbeitsverständnis, Unzufriedenheit bei instrumenteller, negativer Arbeitseinstellung (S. 552); Prognostizierung der Entwicklungstendenzen im Arbeiterbewusstsein: Prozess der Interessendifferenzierung und - "segmentierung" (S. 560f.). Die Interpretationen gehen jeweils mit in die Zusammenfassungen der Befunde mit ein, es gibt kein eigenes abschließendes, bewertendes Kapitel. |